Dakoromanismus

Dakoromanismus
Dakoromanịsmus,
 
im 18. Jahrhundert in Siebenbürgen entstandene rumänische Nationalbewegung, die sich auf der Grundlage der Theorie der Dakoromanen für die politische Emanzipation der Rumänen und die Ausbildung eines rumänischen Nationalbewusstseins einsetzte. Sie griff Anfang des 19. Jahrhunderts in die Donaufürstentümer über und propagierte 1848/49 die Schaffung eines »Großdakischen Reiches« (Großrumänien). Nach der Bildung des rumänischen Staates (1859/61) wandte sich der Dakoromanismus insbesondere gegen die Magyarisierungspolitik in Ungarn (1891 Gründung der »Liga für die kulturelle Einheit aller Rumänen«, seit 1902 unter Führung von N. Iorga). Die Ziele des Dakoromanismus waren mit der Schaffung eines großrumän. Staates in den Friedensverträgen von 1919/20 (Neuilly-sur-Seine, Saint-Germain-en-Laye, Trianon) erreicht. - Im Kampf um eine größere außenpolitische Eigenverantwortung gegenüber der UdSSR berief sich Staats- und KP-Chef N. Ceauşescu nach 1965 verstärkt auf das nationale Erbe des Dakoromanismus.
 
 
E. Prokopowitsch: Die rumän. Nationalbewegung in der Bukowina u. der Dako-Romanismus (Graz 1965).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schwicker — Schwicker, Johann Heinrich, ungar. Historiker, geb. 28. April 1839 zu Neu Beschenowa im Temeser Komitat, gest. 7. Juli 1902 in Budapest, ward 1856 Lehrer in Csákova und Becskerek, 1869 Direktor des Zentrallehrerseminars in Ofen, 1871 Professor am …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Iorga — Iọrga,   Nicolae, rumänischer Historiker und Politiker, * Botoşani 17. 6. 1871, ✝ (ermordet von Mitgliedern der Eisernen Garde) im Wald Strejnicul bei Ploieşti in der Nacht vom 27. zum 28. 11. 1940; war seit 1894 Professor in Bukarest; 1910… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”